318 Methfesselstrasse 23
Haus Lindenberg
318 Methfesselstrasse 23
- Name Haus Lindenberg
- Bauherr Privat
- Ort Kreuzberg, Berlin
- Größe NFL 2.452m²
- Projektierung 2021
- Leistungsbild 1-4
- Status In Planung
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ProjektteamProjektteam zeigen
- Rolf Gnädinger
- Alexander Papadimitriou
- Andrea Andrich
- Sebastian Ehrhardt
- Johan Rey
- Nilra Zoraloglu
- Fotograf -
- Kosten -
- Kategorie
Mitten in bester Kreuzberger Lage, unweit von Bergmannkiez, Viktoriapark und dem Tempelhofer Feld, wartet in einer für Berlin untypischen Anhöhe eine klassizistische Villa mit turmartigem Belvedere auf ihre Wiederbelebung. Gnädinger Architekten sanieren im Auftrag eines privaten Bauherrn den historischen Bestand und fügen einen modernen Neubau in den verwunschenen Park. In der terrassierten Gartenlandschaft entsteht ein bemerkenswertes Ensemble für zeitgemäße urbane Nutzung.
Ensemble Haus Lindenberg
In exponierter Lage wird in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden ein repräsentatives Anwesen aus der Gründerzeit saniert und erweitert. Ein Ziel ist der Erhalt des eingetragenen Kulturdenkmals. So umfasst die Planung die behutsame Revitalisierung des historischen Bestands. Sie ermöglicht eine zeitgemäße Nutzung für großzügiges Wohnen und Arbeiten. Daneben bietet das große, innerstädtische Grundstück mit terrassiertem Garten auch Raum für einen exklusiven Neubau mit vier zusätzlichen Wohnetagen.
Das moderne Wohnhaus folgt als Grenzwandbebauung mit unterschiedlichen Ebenen dem Verlauf des ansteigenden Gartens. Es orientiert sich in Höhe und Kubatur am Baudenkmal. Wie ein Filetstück fügt sich der Neubau in die abgestufte, einstige Parkanlage. Die Grundrisse der verschiedenen Etagen sind teils versetzt angelegt. Mit zwei Gartengeschossen, dem Erdgeschoss und dem vom Nebenhaus abgesetzten Dachgeschoss ist der Baukörper exakt auf die Höhenentwicklung des Geländes mit seinen terrassierten Flächen zugeschnitten. Je nach Lage verfügen die vier voneinander separierten Wohnetagen entsprechend der verschiedenen Geländeplateaus jeweils über Balkone oder Terrassen.
Auch beim Bau der historischen Villa wurde bereits auf die außergewöhnlich steile Hanglage reagiert. Mit ihrem annähernd quadratischen Grundriss verfügt der Altbau zur Methfesselstraße hin über zwei, zur tiefer gelegenen Wilhelmshöhe über vier Geschosse. Die großzügigen Wohneinheiten der Villa – die beiden Vollgeschosse haben jeweils sieben Zimmer – werden aufwendig denkmalgerecht renoviert; historische Bauteile, Fassaden, Sprossenfenster, Türen bleiben weitestgehend erhalten oder werden originalgetreu ausgeführt. Für zeitgemäßen Wohnkomfort sorgen komplett neue Bäder und Küchen. Die Erschließung erfolgt mit einem internen Aufzug. Den oberen Abschluss des Bestands bildet ein flach abgewalmtes Dach. Hier entsteht im Rahmen der umfassenden Ertüchtigung des historischen Bauwerks eine zusätzliche Arbeitsetage, die über ein innenliegendes Atrium mit Glaspyramide von oben belichtet wird. Wenige Dachflächenfenster berücksichtigen die Vorgaben des Denkmalschutzes.
Haus Lindenberg ist das letzte im Originalzustand vorhandene Bauwerk einer ehemaligen Berliner Villenkolonie, die sich hier an der Wilhelmshöhe umrandet von abgestuften Gartenanlagen erstreckte. Das große zentrumsnahe Grundstück mit seiner terrassierten Hanglage, der erhaltenen Villa, einer Ruine und alten Garagenanlagen, hat erhebliches städtebauliches Potential. Mit einem klugen Konzept wird nun der Bestand ertüchtigt und die bislang ruinöse Baulücke so geschlossen, dass die ursprünglich angedachte Großzügigkeit der ehemaligen Villenkolonie nicht verloren geht. Im neuen Ensemble kommen das Haus Lindenberg und die historisch überlieferte Gartenanlage gemeinsam mit dem ergänzenden Neubau und begrünten Terrassenanlagen im Stadtbild wieder zur Geltung.
Der hohe Baugrund ermöglich acht verborgene Tiefgaragenstellplätze unter dem Gebäude und eine großzügige Wegeführung. Mit alternierenden, geschosshohen Öffnungen und einer klar gegliederten Fassade zeigt das neue Stadthaus eigenständige Eleganz, ohne die Wirkung der historischen Villa zu schmälern.